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Kapitel 5

Calder’s Augen flackerten im Dunkeln, während er die Handflächen auf den Rand der Ringermatte presste, sein Hemd halb aus der Hose gezogen, die Krawatte schief. Sein Kiefer spannte sich, der Atem kam scharf und flach, als er sich zwang, Havyns Blick zu halten. Sie stand schon da, mit dem Rücken gegen das Lagerregal gelehnt, die starken Arme verschränkt, als würde sie sich selbst zusammenhalten. Im Halbdunkel klebten schweißnasse Haare an ihrem Kiefer, und ihr sportliches Tanktop schmiegte sich an die Konturen von Brust und Schultern – jeder Zentimeter vibrierte vor zurückgehaltener Wut.

„Warum bist du einfach weggegangen?“ Ihre Stimme war leise, zitternd auf eine Weise, die er nie zuvor gehört hatte, Wut und Schmerz verhedderten sich in ihrem Hals. Calders Gesicht brach zusammen, eine Risslinie aus Schuld durchzog seine sorgfältig errichtete Fassade.

„Ich dachte—“ begann er, doch sie schnitt ihm das Wort ab, steckte die Fäuste in die Taschen, die Zähne gruben sich in die Unterlippe.

„Du dachtest, ich würde auch weglaufen?“ Ihre Augen funkelten herausfordernd. Sie trat näher, Hitze strahlte von ihrer Haut. Die Luft zwischen ihnen knisterte.

Er griff nach ihr, zögernd, die Fingerspitzen zitterten, doch sie musterte ihn nur – jede Mikroexpression, jeden keuchenden Atemzug. Für einen Moment schien sie fliehen zu wollen, doch dann legte sie die Handfläche flach auf seine Brust, spürte, wie sein Herz hämmerte.

„Ich gehe nirgendwohin“, flüsterte sie, ihre Worte bebten vor Verlangen. Seine Hände fanden ihre Hüften, die Daumen strichen über den rauen Bund ihrer Jogginghose. Als sich ihre Lippen endlich trafen, war es kein sanftes Knistern. Es war Hitze, Vorwurf und Vergebung zugleich – ein Kuss, der verschlang, Zähne stießen zusammen, Lippen wurden blau. Ihre Finger verhedderten sich in seinem Haar, zogen ihn näher, verankerten sich. Er presste sie gegen die Wand, das Metall kühl durch ihr Shirt.

Kleider fielen mit panischer Dringlichkeit – ihr Tanktop rutschte hoch, sein Hemd wurde über den Kopf gezogen, das Schnappen seines Gürtels hallte durch den Lagerraum. Sie lachte, ein verzweifeltes, ersticktes Geräusch, und er schluckte es hinunter, schlang die Arme um sie, verankerte sich in ihrer Stärke.

Sein Atem war rau, als er die blaue Mulde an ihrem Hals küsste, die Finger zitterten, während sie über ihre nackte Taille glitten, jede Narbe, jeden Muskel, jedes Zittern einprägten. Sie hakte das Knie um seine Hüfte, zog ihn näher, die Nägel gruben sich in seinen Rücken, zitternd vor Hunger, den sie nicht länger verbergen konnte.

„Du machst mich verrückt“, hauchte Calder an ihr Ohr, die Stimme zerstört, ein Geständnis, das ihm aus der Brust gerissen wurde. Sie biss sich auf die Lippe, die Augen glasig, und für einen Moment konnte sie nur starren – ihn sehen, ihn wollen, Angst davor, was sie in diesem brennenden Verlangen werden würde.

Sie bewegten sich zusammen, hektisch und ungeschützt – seine Hand umschloss ihr Gesicht, ihr Körper wölbte sich unter ihm, die Welt schrumpfte auf den wilden Puls ihrer Haut auf Haut. Ihr Verlangen war verstrickt mit Wut, Angst, Eifersucht – jedes unausgesprochene Wort lag zwischen ihnen, jede Grenze zerfetzt.

Später, ineinander verschlungen, die Haut fieberwarm und atemlos, zeichnete Calder eine zitternde Linie ihren Arm hinab und sprach leise: „Das war kein Spiel.“

Sie legte die Stirn an seine, die Augen roh. „Es war nie eins.“

In der Stille, die folgte, zerriss das schrille Klingeln von Calders Handy den Moment. Er hastete, halb bekleidet, gerade als eine kalte Stimme durch die Leitung knisterte: „Hier ist die Verwaltung. Wir brauchen euch beide sofort im Büro der Schulleitung.“

Havyns Augen weiteten sich – Angst und Adrenalin zuckten durch sie. Calders Kehle schnürte sich zu, als die Wahrheit über sie hereinbrach; alles hatte sich verändert.

Fortsetzung folgt...

Verstrickte Herzenslinien

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Verstrickte Herzenslinien: Fesselndes Liebesdrama online