Kapitel 1
Ithran lehnt mit dem Rücken an der kühlen Lagerraumwand, der Beton fühlt sich durch sein dünnes T-Shirt kalt an, während Sidelle an seinem Kiefer saugt, heiß und hungrig. Ihr Lachen ist ein leises, verführerisches Schnurren, ihre Hände verheddern sich im Kameragurt um seinen Hals und ziehen ihn näher. Ihr Lippenstift ist verschmiert, die kaffeefleckige Schürze rutscht an ihren Oberschenkeln hoch. Er riecht den Duft von Espresso und Haut, ihr Körper wölbt sich mit hemmungsloser Begierde gegen ihn. Seine Hände gleiten unter ihre Schürze, die Finger streifen den Rand ihrer Unterwäsche – ihr Atem stockt, die Augen verengen sich mit scharfem, besitzergreifendem Feuer.
Sie beißt ihm in die Unterlippe, Krallen und Herausforderung zugleich. „Bist du immer so gierig?“ flüstert sie, die Stimme zittert zwischen einem Lachen und einer Warnung. Er grinst – ein blitzendes Weiß, wild und ungezähmt – bevor er seine Zunge in ihren Mund schiebt, küsst sie, als würde er sie herausfordern, ihm nachzueilen. Sie erwidert den Kuss, reibt sich an ihm, ihre Nägel hinterlassen rote Halbmonde auf seinen Armen. Ein tiefes Stöhnen entweicht ihm, verschluckt zwischen ihren keuchenden Atemzügen; der Lagerraum ist eng und elektrisierend, jede Bewegung verzweifelt, als wäre dies ihre letzte Chance.
Klamotten fallen zu Boden: ihre Strumpfhose hakt, seine Jeans werden ungeduldig geöffnet. Sidelles Mund liegt an seinem Ohr – schmutzige Worte, Versprechen, die sie nicht halten will. Er hebt sie hoch, raue Handflächen unter ihren Oberschenkeln, sie schlingt die Beine um ihn, greift nach seinem Haar. Körper prallen aufeinander, der Rhythmus hart und schnell, Münder wild vor Verlangen. Sie zittert, als sie kommt, klammert sich fester, den Kopf an seine Schulter gepresst, murmelt seinen Namen auf eine Weise, die in ihm jeden Nerv zum Brennen bringt. Er folgt ihr, die Stirn an ihre gelegt, für einen Moment verloren im Chaos aus Schweiß, Hitze und Verlangen.
Stille bricht herein. Sidelle richtet ihren Lippenstift im spiegelnden Glanz einer Kaffeedose, ihr Lächeln spröde und schief. Sie wirft ihm einen Blick zu, fordert ihn heraus, der Erste zu sein, der spricht.
„Mach das nicht zur Gewohnheit“, sagt sie und streicht sich mit geübter Gelassenheit durch die Haare. Ihre Augen flackern unsicher, dann wieder kalt, während sie ihre Schürze richtet.
Ithran knöpft seine Jeans zu, meidet ihren Blick, das Herz hämmert – nicht vom Sex, sondern von etwas Schwererem, Dunklerem, das schon an seinen Rändern nagt. Die Scham kitzelt hinter seinem Grinsen, als er die Kamera wieder über die Schulter wirft und in den morgendlichen Trubel hinausschlüpft.
Die Stadt erwacht – Sonnenlicht spiegelt sich in Glasfassaden, Hupen dröhnen, ein Meer aus Leben rauscht vorbei. Er schlängelt sich durch den Bürgersteigverkehr, die Hände zittern leicht. War es sie – dieses hemmungslose Verlangen – oder nur ein Weg, zu vergessen, was auf ihn zukommt?
Er blickt hoch: Durch das Fenster der Lobby steht Lera in einem blutroten Kleid, ein Glas in der Hand, die Welt mit einer einzigen hochgezogenen Augenbraue formend. Für einen kurzen Moment trifft ihr Blick den seinen – ein Blitz von Erkennen, von Warnung, von etwas noch Gefährlicherem.
Sidelle beobachtet aus der Gasse, beißt sich ein Grinsen zurück, das Handy zittert in ihrer Hand, während sie tippt: Es ist erledigt. Er rutscht ab.
Ihr Daumen schwebt. Sie drückt auf Senden. Ein scharfer Wind zerzaust ihr Haar, doch ihre Wut ist warm – lebendig, pulsiert direkt durch ihre Adern.
Fortsetzung folgt...